Im Zodiak 4 Tagträume

respect - Im Zodiak #4: Tagträume Author: respect
Title: Im Zodiak #4: Tagträume
Date: 03 January 2018

An jedem neuen Wochenende dehnten meine Ausbilder die Zeiten weiter aus, die ich in voller Schutzausrüstung verbringen musste. Am Ende steckte ich von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend fast ununterbrochen in meinem Zodiak. Ich durfte meine Ausrüstung immer erst spät in der Nacht ablegen. Schon nach wenigen Stunden wurde ich wieder geweckt und musste dann, ohne mich auch nur eine Sekunde lang besinnen zu dürfen, sofort wieder in das schwere Gummi reinsteigen.

Ich gewöhnte mich irgendwie daran, aber manchmal kam es mir richtig unwirklich vor. Es war noch stockdunkel. Die Morgendämmerung war noch lange nicht in Sicht. Alle anderen schliefen noch in ihren Betten. Ich hatte viel zu wenig Schlaf bekommen und war noch gar nicht richtig aus meinen Träumen aufgewacht. Aber hier stand ich, noch im Halbschlaf, und steckte schon wieder in voller Schutzausrüstung. Die Gasmaske, die unbarmherzig stramm um mein Gesicht und Kinn gezurrt war, verhinderte, dass ich richtig gähnen konnte.

Ich konnte meinen Zodiak inzwischen buchstäblich im Schlaf anlegen. Aber es war einfach brutal, mich noch mitten in der Nacht, nur halb wach, übermüdet und erschöpft, schon wieder von Kopf bis Fuß in schweres Gummi eingesperrt vorzufinden. Und zu wissen, dass ich wieder einen ganzen Tag unter dem schweren Gummi vor mir hatte. Weil schon vor dem Frühstück wieder die Gasmaske auf meinem Gesicht saß und ich so nichts essen konnte, bekam ich Flüssignahrung durch das Trinkventil.

Ich verbrachte inzwischen an allen Wochenenden meine gesamte wache Zeit unter schwerem Vollschutz.

Es gab Momente, in denen ich die Ausbilder dafür hasste, dass sie mich so gnadenlos in meinem Gummi eingesperrt hielten. Aber insgeheim machte es mich doch geil, immer länger auf Befehl unter Gummiverschluss zu stecken.

Wenn ich am Sonntag spät in der Nacht oder sogar erst am frühen Montagmorgen endlich wieder aus dem Zodiak rausdurfte, war ich erst einmal sehr erleichtert. Endlich konnte ich wieder frische Luft spüren und mich frei bewegen. Ich konnte frei atmen, ohne den lästigen Filter. Ich war wahnsinnig froh, endlich aus der schrecklichen Isolation der luftdichten Gummihülle herauszudürfen.

Aber andererseits fühlte ich mich seltsam nackt, wenn ich am nächsten Tag nur in Drillich und Springerstiefeln herummarschierte. Mir fehlte was. Irgendwie fing ich an, mich richtig an den dauerhaften Gummieinschluss zu gewöhnen. Ich merkte, dass ich mich nur noch unter schwerem Gummi wohl und sicher fühlte. Natürlich war es sehr schwer, die lange andauernde Gummierung auszuhalten. Aber trotzdem freute ich mich insgeheim darauf, bald wieder meine Gasmaske schön stramm festgezurrt auf meinem Gesicht zu spüren, und das Geräusch der Ventile bei jedem Atemzug zu hören. Ich wollte dickes Gummi tragen. Ich wollte von Kopf bis Fuß luftdicht eingeschlossen sein. Ich sehnte mich danach, bei jeder Bewegung Gummi quietschen hören, es am ganzen Körper zu fühlen.

Meine Gummi-Dressur zeigte Erfolg. Ich wollte wieder in meinen Zodiak rein.

Manchmal stellte ich mir vor, wie geil es wäre, wenn ich nicht nur an den Wochenenden, sondern auch an den Wochentagen unter striktem Vollschutz zum Dienst antreten müsste. Ich dürfte nie mehr nur meine leichte Drillichuniform tragen, sondern müsste jeden Tag das schwere Gummi anlegen. Gummi von Kopf bis Fuß.

Ich stellte mir vor, wie geil es wäre, wenn meine Ausbilder den Zodiak für mich für immer als Standard-Uniform festlegen würden. Ich müsste standardmäßig sieben Tage die Woche unter schwerem Vollschutz stecken. Von morgens bis abends. Ich würde bei Regen die Tropfen auf das solide Gummi meiner Kopfhaube prasseln hören, und ich würde bei dreißig Grad im Schatten mit der mörderischen Hitze unter dem Gummi klarkommen müssen. Ich würde kilometerlange Märsche in der schweren Ausrüstung absolvieren müssen, ohne zu murren. Ich würde sogar am gemeinsamen Exerziertraining immer in meiner luftdichten Gummimontur teilnehmen müssen. Und sogar in den Pausen würde ich einfach strikt eingepackt bleiben.

Ich malte mir aus, wie die Ausbilder festlegen würden, dass ich zum intensiveren Training sogar alle Abende unter striktem Vollschutz verbringen müsste. Nach Dienstschluss würde ich wie alle Anderen in meine Stube gehen, aber dort würde ich meinen Zimmergenossen nur durch die trüben Fenster meiner Gasmaske dabei zusehen können, wie sie erleichtert ihre Uniformen ablegen durften. Obwohl ich in der schwersten Ausrüstung steckte und am dringendsten Erholung brauchte, würde ich als Einziger nicht aus meiner Uniform raus dürfen. Keinerlei Bequemlichkeit für mich. Ich würde fest in meine volle Schutzmontur eingesperrt bleiben.

Selbst wenn ich mit den Anderen in die Kasernenbar gehen wollte, würde ich das nur in voller Schutzausrüstung tun dürfen. Wie würden die Kameraden wohl reagieren, wenn sie einen unbeschwerten Abend verbrachten, und ich würde den ganzen Abend lang mitten unter ihnen in zehn Kilo Gummi herumsitzen? Die Gasmaske bliebe fest angelegt, samt Filter, und Bier trinken könnte ich nur durch das Trinkventil. Ich dürfte nicht einmal die Gummihandschuhe ablegen oder auch nur den Helmriemen lockern. Ich würde steif und unbehaglich in meiner martialischen Montur am Rand der Tanzfläche stehen, deplaziert wie ein Kampfroboter in einer Disko, und ihnen durch verkratztes Plexiglas beim Tanzen zusehen. Ich würde sie um ihre Freiheit beneiden und gleichzeitig umso mehr fühlen, wie hilflos und beengt ich in meinem Gummigefängnis war. Gerade der Kontrast zwischen ihrer Unbeschwertheit und meinem brutalen Einschluss würde mich anmachen.

Immer öfter gab ich mich solchen Tagträumen von einem dauerhaften schweren Gummieinschluss hin. Ich träumte davon, dass ich jeden Tag strikt eingummiert bleiben müsste, gnadenlos und ohne Ausnahme. Während meine Kameraden es in ihren Drillichuniformen relativ bequem haben würden, bliebe ich immer vorschriftsmäßig fest und luftdicht verpackt. Ein gut dressierter Vollzeit-Gummisoldat. Ich hätte für immer die Gasmaske fest auf dem Gesicht, und würde von morgens bis abends durch den engen Filter atmen müssen. Ich würde mich nur noch durch das Trinkventil ernähren können. Ich würde mein ganzes Leben in dickem Gummi verbringen.

Es war eine brutale Vorstellung, für immer so streng eingummiert herumlaufen zu müssen, aber gerade deswegen machte es mich so geil.